Ich konnte nicht umhin, den in DOG WORLD erschienenen Artikel vom 4.Oktober 2013 zu übersetzen. Und die freundliche Genehmigung von Dog World die Übersetzung auf meiner Website zu veröffentlichen, liegt nun vor.

Superfly’s Atreju My Sun, hauptsächlich aus britischen Linien der 1970er Jahre mit einem Schuß US-Blut, Foto: Ilona Dehn
An einigen Stellen musste ich laut Beifall klatschen. Was die erfahrenen und langjährigen Whippetzüchter von sich geben, hat es in sich. Ich war versucht besondere Aussagen, hervorzuheben. Leider wären dann zuviele Hervorhebungen in dem Text und so habe ich es gelassen.
Allen Kritikern von US-Einflüssen, Leugnern von Typveränderung oder auch Gesundheitsfanatikern, seien diese Interviews ans Herz gelegt und die Aussagen abzuwägen. Ich hoffe, die Mühe des Übersetzens hat sich für Interessierte und Züchter gelohnt:
Der Whippet heute
DOG WORLD stellte einer Anzahl erfolgreicher Züchter folgende Fragen:
1. In welchen Aspekten ist der in Großbritannien gezüchtete Whippet gegenwärtig stark? Welche Bereiche könnten verbessert werden? Finden wir die gleiche Qualität bei allen Farbschlägen gleichermaßen?
2. Übersee – Linien haben erhebliche Auswirkungen in dem letzten Jahrzehnt gehabt. Hat das in der Regel der Rasse in unserem Land geholfen?
3. Gibt es Gesundheits- oder Temperaments-Probleme, die Züchter berücksichtigen sollten?
4. Die Rasse ist eine der zahlreichsten im Ausstellungsring. Ist seine Popularität in jeder Hinsicht eine gute Sache?
5. Welches ist der sich am besten bewegende Whippet, den sie je gesehen haben?
Molly McConkey (Barmoll):
1. Der in UK ist stark in Anzahl und Qualität. Seine Popularität meine ich ist der handlichen Größe zu verdanken, dem kurzen Fell, seines süßen Wesens und ganz wenigen Gesundheitsproblemen, tatsächlich ein idealer Familienhund mit geringem Pflegeaufwand und auch ein Ausstellungshund für jung und alt.
Die Rasse in ihrem gegenwärtigen Stand ist ganz stabil; einige haben verspecimenssucht aus ihm einen Designerhund zu formen, aber sie hat so starke traditionelle Linispecimensen/Rassetyp, dass sich nicht viel verändert hat. Ich würde nicht sagen die Rasse braucht „Verbesserung“; einfach den ursprünglichen Verwendungszweck im Kopf behalten und dass die Züchter ihn nicht maßlos nur für den Showring übertrieben sollten.
Qualität kann in allen Whippetfarben gefunden werden. Der Standard erlaubt jede Farbe und Farbkombination, es ist eine reine Geschmackfrage. Einige Leute bevorzugen die soliden Farben, andere finden die Schecken attraktiver während die Schwarzen und Blauen ein großen Comeback haben. Sie alle haben die gleichen Attribute, da alles andere darunter das Gleiche ist.
2. Die Mehrheit der „Überseelinien“ stammen von den englischen Whippetlinien ab. Die Erleichterungen für Hunde von Land zu Land reisen zu können hat die Kreuzung von Blutlinien sehr verlockend gemacht. Einige „Übersee“ Hunde konnten recht einflußreich sein, wenn sie korrekt eingesetzt wurden. Ich befürworte Linienzucht und da ist ein outcross hin und wieder ein Muss.
3. Wie in allen Rassen müssen Gesundheit und Wesen eine Hauptrolle in unserem Zuchtprogramm spielen wenn wir Deckrüde und Zuchthündin auswählen. In der Regel sind nur sehr wenige Gesundheitsprobleme und das Wesen ist gut.Es muss daran erinnert werden, dass sie Jagdhunde sind und dass unter bestimmten Umständen die Instinkte aufbrechen.
4. Ihre Popularität reflektiert aus ihrer Vielseitigkeit. Die Zahn der registrierten Whippetwelpen im Kennel Club sind die höchsten in der Hound-group. Nicht jeder Welpe bringt es zu einem Showhund; einige Rennen oder Coursen, machen Obedience oder Agility, während andere nur Begleiter sind. Whippets haben vor kurzem hohe Ehren im Ausstellungsring erzielt was sie im öffentlichen Interesse hält.
5. Nachdem ich Whippets über 50 Jahre geliebt, besessen und ausgestellt habe, kenne ich viele Schöne, habe sie Kommen und Gehen gesehn, nur einen zu nennen wäre unfair. Gangwerk ist etwas, das ich ganz hoch auf der Liste meiner Richterkriterien ansetze und bei Veranstaltungen kann das der ausschlaggende Punkt über Sieg oder Niederlage sein.
Molly Head (Demerlay):
1. Der Whippet heute ist viel kraftvoller im Seitengangwerk und nur noch specimenswenige steppen in der Front. Sie besitzen auch eine längere Lende wodurch sie in meinen Augen ausbalancierter in der Umrißlinie sind. Auf der Negativseite ist die Größe sicher angestiegen, aber mit den heute auf dem Markt verfügbaren Futtermitteln war das zu erwarten. Während Farbe für einen Unterschied im Typ sorgen kann, denke ich dass Qualität in der gesamten Farbpalette gefunden werden kann.
2. Ich habe vor kurzem einen jungen Hund aus US importiert und bin unglaublich glücklich ihn zu haben. Es gibt zweifellos viele clevere Züchter in Großbritannien aber wie glücklich können die Züchter in Zukunft sein die besten Whippets der Welt für ihr Zuchtprogramm potentiell verfügbar zu haben.
3. In der Regel ist unsere Rasse gesund und langlebig. Die Situation hat sich wenig verändert als ich meinen ersten Wurf vor 40 Jahren züchtete. „Scharfe“ Hunde sind von Zeit zu Zeit im Showring anzutreffen und ich denke persönlich, dass mit solchen Hunden nicht gezüchtet werden sollte; gutes Wesen ist so wichtig in jeder Rasse und das ist total untypisch für Whippets und ebenso unerwünscht.
4. Der großen Zahl Whippets gegenüber ist es keine gute Sache, wenn mehr Hunde in einer Klasse gegeneinder antreten als in anderen Rassen überhaupt gemeldet sind.Insgesamt zeugen die Zahlen natürlich davon, was für eine fabelhafte Rasse der Whippet wirklich ist. Insgesamt einfache Pflege, fröhliche freundliche Begleiter und eine der gesündesten Rassen, die wir haben. Erstaunlicherweise wurde nie Riesenpreise verlangt, was wahrscheinlich zum größten Teil die Welpen-Farmer abgehalten hat, also muss das als Plus gezählt werden.
5. 5. Mein bevorzugter Whippet in der Bewegung war Am.Ch. Plumcreek I’m A New Yorker, er hat mir den Atem geraubt.
Patsy Gilmour (Courthill):
1. Nach meiner Auffassung ist die Rasse eine „Hündinnen-Rasse“ und zur Zeit liegt die Stärke der Rasse in den Hündinnen. Es gibt soviele Spitzenklasse-Hündinnen. Beim Richten hat man die Qual der Wahl. Wir müssen sehr vorsichtig sein- obwohl wir keine kurzen Whippets wollen – Extralänge hat sich in die Rasse geschlichen. Die gesamte Frontkonstruktion hat sich nach vorn verlagert, bildet eine Einsenkung hinter der Schulter, macht es ihnen unmöglich eine korrekte Oberlinie in der Bewegung zu halten. Ohne eine korrekte Ober- und Unterlinie hast du keinen Whippet, sondern nur einen üblichen Hund.
Die Rasse kann alle Farben und Farbkombinationen haben. Einige Farben sind sehr hübsch und fallen ins Auge, die Hunde können sehr markant gezeichnet sein. Man kann ein besseres Exemplar haben, dass nicht so schön gezeichnet ist und übersehen wird. Beim Richten muss man Farbe außer acht lassen. Ich denke keine Farbe ist besser als die andere. Ich sagte es vorher, einige sind vorteilhafter gezeichnet. Farben die Fortschritte machen sind die Schwarzen und Blauen
2. Die europäischen Blutlinien, die ins Land kamen, hatten allein keinen großen Einfluß. Aber die europäischen Hunde mit amerikanischen Linien hatten in der Tat großen Einfluß.
3. Allgemeine Gesundheit und Wesen sind gut innerhalb der Rasse.Wir hatten Gesundheitsumfragen aber nichts kam in großer Anzahl zurück was auf größere Probleme schließen liesse.
4. Popularität war noch nie gut für irgendeine Rasse. Nach über 40 Jahren in Rassehunden habe ich viele Rassen gesehen, die dezimiert wurden nach einem populären Aufstieg. Ich hoffe, dass das nicht meinen geliebten Whippets passiert.
5. Über viele Jahre hatte ich das Glück in vielen Ländern zu richten und habe viele schöne Hounds gesehen. Es waren viele, die mir den Atem raubten, einen herauszustellen ist unmöglich.
Joana Russel (Martinsell):
1. Die Rasse Whippet ist heute stark repräsentiert, in dem einige besonders gute und solide Vertreter konsequent gewinnen. Es sind nicht ständig übergroße oder grobe Hunde unter den Ersten, wie es in der Vergangenheit war. Das Wesen erscheint auch ausgezeichnet im Großen und Ganzen. Jedoch könnten die Schultern erheblich verbessert werden. Das lange, flache Schulterblatt, so wichtig für eine harmonische Außenlinie und großer Reichweite im Vortritt, fehlt leider heutzutage. Es gibt viel zu viele kurz, plumpe Schulterblätter in den niedrigeren Klassen, die eine abgehackte unregelmäßige Aktion bedingen. Es ist unmöglich Verallgemeinerungen zu machen ob die gleiche Qualität in allen Farben gefunden wird oder nicht.Die große Änderung ist, dass sich jetzt Schwarze und Blaue behaupten können. Das war vor 50 Jahren sicher nicht so.
2. Ja, ich denke Übersee-Linien haben unserer Rasse immens geholfen. Die französische Züchterin, Mme Lempereur, zum Beispiel hat viel getan um den klassischen Fawnfarbenen Typ mit schönen Köpfen und Pigment wieder herzustellen. Zuviele Köpfe wurden gezüchtet ohne Stop und kleinen, schmalen Augen. Schweden hat auch viel für die Zucht hier getan. Hauptsächlich haben die Whippets aus „Übersee“ den zusätzlichen Glamour geschaffen, der in einer anmutigen Rasse so wichtig ist.
3. Eine jüngste Gesundheitsumfrage des Whippet Breed Council hat gezeigt, dass keine großen Gesundheitsprobleme existieren. Nach Fehlern zu suchen, wo keine existieren , ist auch zu einem weit verbreiteten Wunsch geworden. Nach meiner eigenen Erfahrung haben Gesundheitsprobleme in der Regel eine Ursache, wie ein Unfall oder falsche Medikation. Genauso wie beim Verhalten/Wesen.
4. Nein, Popularität ist keine gute Sache weil es zu wahllosem Züchten durch Skrupellose führt. Züchter müssen mit dem Besten züchten. Popularität führt zu rein kommerzieller Produktion von mittelmässigen Exemplaren.
5. Mrs. Lowes Ch.Nimrodel Ruff und Mrs. Wilton-Clarks Ch.Shalfleet Sailing Free.
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