Monthly Archives: August 2013

Greppin war nett

Es war eine gemütliche und übersichtliche Ausstellung und das Wetter spielte bis kurz vor dem Best In Show Wettbewerb mit, dann fing es leider an zu regnen. Bei Herrn Mazura/AT waren 28 Whippets gemeldet und sie waren mit Abstand die meldestärkste Rasse von insgesamt 94 Windhunden.

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BOB wurde Sobers Mandrake at Masaru, Foto: Nancy Weygoldt

Sowohl BOB als auch BOS haben US-amerikanische Väter, die BOS Hündin Song Song Blue Key of Fairy darüberhinaus noch eine amerikanische Mutter.

Superfly’s Shiphra erhielt in der Jugendklasse V2 , ResCAC. Das Siegerfoto ist von besonderer Zuneigung geprägt: die beiden Youngster konnten nicht voneinander lassen…

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Shardbeck Celeste, Import GB, JugCAC und Superfly’s Shiphra JugResCAC, Foto: Nancy Weygoldt

Mutter Omnia gewann die Offene Klasse mit V1 und dann das ResCAC gegen Showmasters Honey Honey.

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Superfly’s Omnia, zufällig mal im Takt, ResCAC, Foto: Nancy Weygoldt

Es hat Spaß gemacht, und dass obwohl Omnia heute etwas verstockt war. Das darf sie aber.

Die Sache mit den Drüsen

Immer häufiger und nun auch schon von Whippetbesitzern gehört, nehmen “Probleme” mit Analdrüsen einen großen Raum in der Hundehaltung ein. Gibt man den Suchbegriff ein, wird man geradezu erschlagen und es scheint so zu sein, dass ja beinahe jeder Hund damit Last hat oder der Tenor lautet: Alle drei Wochen ausdrücken, am besten vorsorglich. Auch bei Whippets wird “gedrückt”, einem wurden die Analdrüsen sogar entfernt.

An den Drüsen zu manipulieren oder sie, gar noch wie oft empfohlen vorsorglich ausdrücken zu lassen, ist ein Eingriff in das System. Das kann nicht vernünftig sein. Auch muss ich dazu sagen, dass seit über 40 Jahren mit Hunden, niemals ein solches Problem aufgetreten ist. Auch habe ich es deshalb niemals als irgendwie wichtig erachtet.

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Analdrüsen bilden u.a. einen Individualgeruch, der zur gegenseitigen Identifizierung der Hunde dient
 

Das Analgesicht dient der innerartlichen Unterscheidung. Was habe ich also als Mensch damit zu schaffen? Schauen denn die Leute magisch auf die Aftergegend? Warum wird es als Tatsache verkauft, dass Probleme mehr oder weniger automatisch auftreten ohne nach Ursachen zu forschen? Warum verstopften Analdrüsen? Gehört das regelmässige “Ausdrücken” zur Kundenbindung? Warum laufen so viele Hundebesitzer damit zum Tierarzt oder meinen, sie müssten/könnten wegen der Kosten besser selbst Hand anlegen? Liest man zum Thema nach, komme ich aus dem Staunen nicht heraus.

Bei normaler Fütterung, wo der Hundekot eine feste Konsistenz hat, der Hund ausreichend Bewegung haben darf, dürfte ein solches Problem auch gar nicht entstehen. Warum das bei so vielen Hunden heute ein Thema ist, erschließt sich mir nur aus Überlegungen und dem Lesen von Foren, in denen “Probleme mit der Analdrüse” besprochen werden: Futter und zu weicher Kot, Bewegungsmangel und Ekel gegenüber dem Gestank des Geruchssekrets bei Spontanentleerung.

Es wäre sehr interssant zu hören, welche Erfahrungen andere Züchter oder Besitzer gemacht haben. Gibt es beim Whippet Probleme und wenn ja, wodurch? Haben Züchter, wie bei vielen Kleinhunden, den Rat mit auf den Weg gegeben, dass die Analdrüsen ausgedrückt werden müssen?

Whippets und Badespaß

Los, wir gehen zum Wasser! Bei herrlich warmem Wetter sind 5 Minuten Fußweg für einen Plansch- und Badespaß am Vormittag mit  Zeit und Gemütlichkeit immer eine Abwechslung für die Hunde.

Was macht ein Whippet, wenn er nass ist? Er rennt sich trocken. Dann kühlt er sich wieder im Wasser ab, um sich dann wieder trocken zu rennen. In blitzschnellem Tempo und mit Jagdgeläut über die ansteigende Wiese, in großen Kreisen hinauf und hinab, das Stellen und Nierderwerfen der Jüngsten mit Geknurre und Spektakel, die sich dann wieder befreit, aufspringt und erneut loswetzt. Die anderen hinterher und geradewegs wieder in den See. Restrisiko ist die zwar selten befahrene aber eben vorhandene Straße an der großen Wiese. Ich sah die Hunde über dem Hügel verschwinden und dachte eine Sekunde, sie zurückzupfeifen. Lächerlich, denn sie hätten im Geschwinigkeitsrausch und Verfolgungstrieb eh nichts mitbekommen. So beschränkte ich mich aufs Beobachten und vertraute darauf, dass es keinen Grund für die Hunde gab in die falsche Richtung zu rennen. Sie haben nicht enttäuscht. Wenn ich auch den Atem anhielt, so bogen sie immer weit genug vor der Straße wieder ab und kamen im Bogen auf mich zu.

Zwischendurch liessen sich für Whippets interessante Überreste am Ufer finden, in denen sie sich auch noch “parfümieren” konnten. Tote Fische und Fischreste, ein platter Maulwurf und andere Kadaver dienten als famose Wälzunterlage.

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Wasserplanschen, Stöckchenholen, Jagen und Nachjagen, Ferienspaß für Whippets

Es muss sehr aufregend und kräftezehrend gewesen sein.

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Sali wird erwachsen

Susanne hat wieder einmal sehr schöne Fotos von ihren Hunden gemacht, die hier anzuschauen sind. Fotos sagen manchmal mehr als tausend Worte.

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Superfly’s Salome (Sali), Foto: Susanne Illich

Mit 14,5 Monaten ist Sali nun erstmals läufig geworden. Schwester Shiphra noch nicht. Aber ich hatte es oft, dass meine Hündinnen spät anfangen. Das späteste war 23 Monate!

Sensibilität des Whippets

Das Thema ist zu komplex, doch einige wenige Gedanken möchte ich veröffentlichen.

Wir sind ja oft sehr schnell geneigt, ein Verhalten des Whippets als Wesensfehler zu beschreiben. Wenn der Whippet nicht wie eine Maschine funktioniert, wenn er in Stresssituation Erlebtes erst einmal verarbeiten muss, oder wenn er ein bestimmtes von uns unerwünschtes Verhalten zeigt, suchen wir den Grund dafür natürlich nur beim Hund. Hat ein Whippet etwa kein Anspruch auf Ausdruck seiner Befindlichkeiten?

Er darf uns durch sein Verhalten zeigen, dass er sich unbehaglich fühlt. Er darf erst recht zeigen, wenn er unausgelastet, unverstanden oder unsicher ist, oder besonders, wenn etwas in dem Verhältnis Mensch-Whippet-Mensch nicht stimmt. Viel zu schnell wird alles auf die Zucht oder die Vererbung geschoben, was tatsächlich nur eine natürliche Reaktion auf einen Zustand ist. Warum macht er das? Warum verhält er sich auf einmal so? sind oft die Fragen, die Whippetbesitzer äußern.

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reaching out – Razzmatazz als Welpe

Probleme mit physisch gesunden Whippets haben in den allermeisten Fällen, wenn nicht  ausschließlich nur einen Grund.  Genau das macht auch die Andersartigkeit zu anderen Hunderassen, auch den anderen Windhunderassen aus. Es ist die Kombination von windhundartigen Verhaltensweisen mit der feinnervigen Psyche und dem unbedingten Adaptionswillen. Der Whippet will sich seinem Menschen nicht nur anpassen und tut es auch, sondern er möchte sich wohl eher mit ihm identifizieren. Die Schwierigkeiten bestehen zwischen Whippet und Mensch, wenn beide sich nicht verstehen können. Was der Mensch als Anpassung versteht, beschränkt sich meist auf eine “problemlose Handhabung”. Was könnte der Whippet darunter verstehen? Wir können das nur aus der Erfahrung annehmen, die wir im Laufe unseres Lebens mit Whippets gemacht haben. Ein Whippet kann nicht belogen werden, denn er erspürt, ob wir es ehrlich mit ihm meinen.

Deshalb: Verständnis und Zuneigung müssen von Herzen kommen. Es kann gut möglich sein, dass die Zuneigung, das Annehmen auf Anhieb da ist, oder sie wächst mit der Zeit.  Aus Zuneigung folgt Anpassung und  Sicherheit. Das sensible und emotionale Wesen eines Windhundes, also auch eines Whippets, das muss der Besitzer kennen und nicht nur ertragen, sondern wirklich auch mögen. In dem Moment wo der Hund wirklich im Herzen “angekommen” ist, sieht man es einem Whippet auch an. Läuft er nur mit oder bildet er mit seinem/seinen Mensch eine Art Symbiose?

Wird in Rassenbeschreibungen und Werbungen für den Whippet genug auf seine Eigenarten verwiesen? Wenn Whippetleute über den Whippet schreiben, dann ist das so als würde man einem Kind das Autofahren erklären. So etwas Grundlegendes wie das mehr oder weniger typische Wesen ist dem eingefleischten Whippetfan eben längst in Fleisch und Blut übergegangen. Ist es nicht genau das, was wir so an ihm schätzen. Das muss nicht explizit erwähnt werden, weil es selbstverständlich ist, oder? Doch eigentlich schon, denn immer wenn Schwierigkeiten mit einem Whippet auftreten, dann fragt man sich, ob denn der Besitzer sich vor der Anschaffung über das Wesen und die Sensibilität des Whippets wirklich im Klaren war? Wurde er tatsächlich dahingehend aufgeklärt?

Annahme und Ablehnung

Was man Beziehung nennen mag, ist nichts anderes als das Zusammengehörigkeitsgefühl, die Bindung, die gegenseitige Annahme. Im täglichen Zusammenleben werden die Bedürfnisse von Mensch und Whippet in soziale Beziehung gesetzt und gelebt.

Manchmal erleben wir es, dass der Whippet von dem ein oder anderen Partner nicht angenommen wird. Vielleicht sind es auch Eifersüchteleien zwischen den Partnern selbst, die über den Hund ausgetragen werden. Sie lehnt den Whippet komplett ab, er ist absolut überzeugt und hingerissen in Herz und Seele.  Der ablehnende Partner trägt seine Konflikte über den Hund aus. Die Beziehung zu seinen  Bezugspersonen ist gestört. Eine Disharmonie in der Familie kann ein Whippet nicht “ertragen”.

Beispiele gibt es, in denen der Whippet über strapaziert oder unterfordert ist, in dem er Herhalten muss als Ersatzobjekt, aber nicht entsprechend seiner Hundeart und Rasse gehalten und behandelt wird. Die Sensibilität als eine Eigenschaft wird meist nur am Rande erwähnt. Eben doch nicht wirklich ein Hund wie jeder andere? Ja einerseits und nein andererseits. Wer genau dieses windhundartige und whippettypische Wesen, wenn man das einmal so nennen darf, missachtet, der wird mit seinem Whippet nicht wirklich glücklich sein.

Die falschen Erwartungen an den Whippet, kann der Hund nicht erfüllen. Er kann den Menschen nicht “verstehen”, nicht lesen, seine Handlungen kann der Whippet nicht nachempfinden. Wenn die Bedürfnisse des Whippets, nur sporadisch oder gar nicht befriedigt werden, dann entsteht Hilflosigkeit und Chaos in seinem Kopf. Das Vertrauen kann gar nicht erst aufgebaut werden oder wird beschädigt.

Welche Möglichkeiten hat nun ein Whippet auf sich aufmerksam zu machen? Er kann uns zeigen, dass etwas nicht stimmt. Dann ist er aufeinmal so anders, so störrisch, so pentrant, so unfolgsam, so neurotisch….

Die Frage lautet dann Was stimmt mit dem Hund nicht? Dann wird probiert und versucht, eine Hundeschule nach der anderen, ein “Hilfsmittel” nach dem anderen, Pillen, Pasten, Globulis… und nichts hilft. Das Grundproblem kann dadurch nicht gelöst werden.

Die Frage muss anders gestellt werden: Was stimmt in der Beziehung zum Whippet nicht?

Die Sensibilität des Whippets

Unbestritten haben Windhunde eine hohe Sensibilität. Der Whippet macht da keine Ausnahme. Sensibilität ist die Empfindlichkeit, die Wahrnehmung, das Hinein-fühlen. Der Whippet scannt permanent unsere Körpersprache genauso wie unsere Stimmungen.

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Der Whippet rechts scannt  mit großen Augen, weil offensichtlich eine ungewöhnliche Situation vorliegt

Er wird sich als unverstanden und unbeliebt fühlen, wenn das Verhältnis und die Verständigung unklar und getrübt ist. Eine echte Bindung entwickelt sich mehr oder weniger automatisch, wenn der Whippet spürt, dass Mensch ihn versteht, dass sein Wesen gemocht wird und dass er sich bei seinem Menschen sicher fühlen kann.Wer selbst unsicher ist, kann dem Hund keine Sicherheit geben. Und die sogenannte Bindung oder Beziehung wächst durch tägliche Erfahrungen im gegenseitigen Umgang.

Die Qualität im Umgang mit Whippets ist eine andere. Es funktioniert nicht, dem Whippet alles zu verwehren und ständig an ihm alle möglichen Techniken und Erziehungsprogramme auszuprobieren; Nein, Pfui, Aus, Sitz hier und Komm dort. Das macht er vielleicht ein paar Mal mit, aber das ist keine Strategie, die auf Dauer funktioniert. Er erfühlt den Unsinn solcher Kommandos, die eine Beziehung nicht bestärken. Das ewige Leckerchen füttern hat den gleichen Effekt. Dadurch wird die Freßsucht gesfördert aber keine beschädigte Beziehung repariert. Selbstverständlich hat der Whippet längst herausgefunden womit er seinem Menschen eine positive Mine abringen kann.Und das macht er völlig freiwillig.

Warum gibt es Gesten der Zuneigung von Seiten des Whippets, die überhaupt nicht in ein Schema des zweckdienlichen “Manipulierens” passen? Warum gehen Aktionen von ihm aus, die nicht unmittelbar einem eigenen Ziel dienen, sondern nur der Situation geschuldet sind? Gestern war ich in ein Buch vertieft, als die auf einem Sesseln neben mir ruhende Shiphra, mir wie in Zeitlupe näher und näher ihre Pfote herüber hangelte und mich sanft an stupste. Sie bewirkte damit, dass ich auf sah und schmunzeln musste. Ein anschließendes Zusammenrollen und Einschlafen von Shiphra zeigte, dass sie nichts weiter beabsichtigt hatte, als mich zu “erreichen”.

Falsch verstandene Whippets

Fehlt das Geborgen-sein und das Vertrauen gegenüber dem Menschen, würden solche kleinen Gesten nicht ausgeführt. Das weiß man, wenn man Whippets kennt, bei denen das Grundvertrauen in Menschen zerstört wurde. Da ist nicht einmal ein Schwanzwedeln drin.

Fehlt das Verständnis für sein sensibles Wesen, perfektioniert der Whippet seine Eigenständigkeit.

Er wird stur, zeigt seinem Menschen, dass er ihm nicht folgt, geht seiner eigenen Wege, sucht sich das, was für ihn “interessant” ist, sein Verhalten wird überzogen, und für den Menschen unverständlicher oder resigniert und zieht sich ganz in sich zurück.

Falsch verstanden sind Whippets, wenn sie nicht als Hund, als Windhund und als Whippet wahrgenommen und geschätzt werden. Es ist wahr, dass sie gern im Mittelpunkt stehen. Einige Whippets sind extrem anspruchsvoll in dieser Hinsicht.
Nicht im Mittelpunkt stehen sie auch, wenn Mensch Hundespaziergänge mit anderen Besitzern macht, weil er gern über Hunde spricht. Das klappt vielleicht mit all den Hunden, die sich täglich auf irgendwelchen Hundewiesen treffen, wo sich die Hundehalter treffen und austauschen. Mit Whippets geht das überhaupt nicht. Sie erfordern Überwachung und eigentlich sollten stets beide Augen auf Umgebung und mögliche Risiken gerichtet sein. Hier ist die Bindung zwischen Mensch und Whippet eine wichtige Voraussetzung für unstrapaziöse Spaziergänge. Sein Verhalten ist von Eigenständigkeit bestimmt. Dafür wurden er gezüchtet als auf sich gestellter Jäger und nicht als Ärmelhündchen. Der Whippet merkt sofort, wenn Mensch sich mit anderen Dingen beschäftigt und seine Augen und Gedanken nicht bei ihm sind. Eine gute Beziehung haben Whippets zu ihrem Besitzer, die nur in brenzligen Situationen abgerufen werden, die sich sonst frei bewegen können und von selbst zurück laufen und ihren Menschen aufsuchen und mit den Augen “anfragen”, wie viel Freiheit ihnen zugestanden wird. Und er braucht auch die Aufmerksamkeit, die liebevolle Beachtung und wenn nur eine mimische Ermunterung oder ein subtile Berührung ist. So wie auch Whippets untereinander agieren, die sich als Einheit oder Gemeinschaft täglich permanent durch Kommunikation und Berührungen bestätigen.

Stimmungsübertragung

Selbstverständlich findet eine Stimmungsübertragung auch bei allen anderen Hunden statt. Doch beim Whippet ist die Wahrnehmung so stark, dass ihm selbst die kleinsten Unsicherheiten oder die Ablehnung genauso wie die Stärke und Verlässlichkeit der menschlichen inneren Einstellung nicht entgehen. Jede Art von innerer Unruhe und Unsicherheit versetzt den Whippet in eine Situation, in der er kopflos wird. Er muss gezwungenermaßen den Part übernehmen, den sein Mensch für ihn offensichtlich nicht fähig ist zu leisten. Kommt das häufig oder dauernd vor, wird das Band durch enttäuschtes Vertrauen in seinen Menschen dünner und irgendwann reisst es ab. Ist ansonsten die Beziehung gefestigt, werden kurzeitige Stimmungsschwankungen vom Whippet gut kompensiert und im selben Moment vergessen sein.

 

 

Nach der Aufzucht

Gabi sagt es! 16 Wochen nach der Geburt und der eifrigen Aufzucht ihrer Welpen sieht Quinta nicht nur aus wie neu, sondern sie ist schöner und gereifter und sieht einfach superfit aus. Als ideale Mutter hat sie sich bewiesen, die auch unterrichtet und erzieht, wie ihre Vorfahren mütterlicherseits es auch mit größter Hingabe getan haben.

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Superfly’s Quinta nach ihrem Wurf bei kjua, Foto: kjuay

Zwei schöne Töchter sind aus der Verpaarung noch abzugeben: Bizz Nizz und Bugsy Malone.

Spitzbübische Whippets

Dass Hunde stehlen, ist kein Geheimnis. Das wird wohl jeder versuchen, wenn er dazu in der Lage ist. Ist er jedoch ein Trampel, viel zu langsam und ungeschickt, wird er schneller ertappt, als ihm lieb ist. So ist das bei Whippets nicht! Stehlen will gelernt sein.

Ich kann nicht zusammenzählen, was sie in all den Jahren schon alles gestohlen, gefressen oder auch nur zerkaut haben oder was auch Besitzer mir berichteten. Manchesmal hat es mich wirklich geärgert, andererseits …was habe ich schon gelacht und mich über all die Tricks amüsiert, die sie so drauf haben. Erstaunliche Tricks. Allein darüber könnte man schreiben ohne Ende.

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die junge Omnia beim Stehlen erwischt

Whippets sind blitzschnell, einfallsreich und geschickt, sie ecken nirgendwo an, können mit Leichtigkeit und geräuschlos aus dem Stand auf die Küchenablage springen. Leichtfüßig wie eine Katze und nur beim Herunterspringen hört man es, dann wenn es zu spät ist.

Whippets sind Spitzbuben und gegen das Klauen ist kein Kraut gewachsen, denn man erwischt sie nur in den allerseltensten Fällen. Regelrecht ausgeklügelt sind ihre unterschiedlichen Tatiken. Auffälliges Desinteresse ist immer verdächtig. Das macht ja auch ein Welpe so, der extra Desinteresse zeigt und dann den richtigen Moment abpasst, wo er einem Kumpel oder der Mutter den Kauknochen stehlen kann. Nun sind wir aber keine Hunde, die ständig neben dem Teller sitzen und abwarten können. Eine einzige Ablenkung genügt, ein kurzes Aufstehen, dann schlagen die Diebe zu. Lautlos und blitzschnell. In Anlehung an Otto Reuter: Sehn Sie weg – von dem Fleck, ist das Käsebrötchen weg.

Pebbles lauerte darauf und jedesmal wenn das Telefon klingelte…dann kaute sie in diebischer Freude. Nun, die Beschreibung wäre ja eine Vermenschlichung, doch manchmal denke ich wirklich, dass nicht allein um des Futters willen gestohlen wird, sondern tatsächlich um das “Austricksen” ging. Sozusagen eine Selbstbelohnung für besondere Geschicklichkeit und List. Unsere Hunde sind ja nun wahrlich keine, die Hunger kennen.Whippets stehlen nicht, weil sie müssen, sondern weil sie es können, ohne erwischt zu werden.

Whippetbesitzer filmten die Eskapaden während der Abwesenheit, weil sie sich nicht erklären konnten wie die Kekse, die schon an höchster Stelle deponiert waren, heruntergeholt werden konnten. Es war unglaublich, was sie uns zeigten. Der Schaukelstuhl wurde solange bewippt, bis der Whippet die Kommode in günstigster Entfernung und zum günstigsten Absprung erreichte. Von dort hangelte er sich am Regal hoch, bis er mit der Pfote den Kekskarton erreichte.

Aber es geht ja nicht nur um Fressalien. Es gibt auch Kaffeeklauer. Auch hier sieht man dann nur die Kleckse ringsum die Tasse, in flaganti erwischen lässt sich der Whippet selten. Und auch dann hat es wenig Wirkung, weil er dann die noch günstigeren Momente abwartet, so dass er seine Missetat ungestört und sicher verüben kann. Ein stetiges Lernen, wie man zum Erfolg kommt.

Die Diebereien müssen sich aber nicht nur auf Freßbares beschränken. Es können auch sonstige Gegenstände der Begierde sein, die wir in den Händen oder am Körper hatten. Von Unterwäsche, Socken und Schuhen, über Brillen, Schreibgeräte bis hin zu Fernbedienungen, Nippes oder gar Buchstaben aus der Tastatur. Es wurde von einem Whippets sogar schon der Zahnersatz beim Duschen gestohlen, wie mir eine Besitzerin berichtete. Ja, Whippets bringen Schwung ins Leben und zwingen zum Aufräumen und zur sorgfältigen Verwahrung von Gegenständen, an denen einem etwas liegt.

private Auslaufgelände

Es war schön, wenn sich Windhundfreunde an den Werktagen auf dem abgeteilten großen Gelände der Rennvereine in Berlin treffen konnten. Eingezäunter Auslauf insbesondere für die Windhundrassen, die nicht überall frei laufen konnten, war ein tolles Angebot für die Vereinsmitglieder. So hatte man neben der Möglichkeit an Trainings und Veranstaltungen teilzunehmen auch noch täglich etwas von seinem Rennplatz.

Nachdem die Rennbahnen in Berlin Gatow geschlossen werden mussten, haben sich ein paar Afghanenbesitzer zusammengeschlossen und ein eigenes Gelände gepachtet und es eingezäunt. So ähnliches gibt es immer wieder.

Was bei Spaziergängen mit mehreren Whippets im freien Gelände gar nicht geht, weil sie die volle Aufmerksamkeit und Konzentration erfordern, ist auf einem Privatauslauf möglich: Das so gerne praktizierte Quatschen. Hier kann man sich mit anderen Besitzern treffen und über Hund und die Welt reden, ohne Gefahr zu laufen etwas zu übersehen.

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Lissy im Auslauf, Foto: Frank Held
Das, was für so viele Hundehalter, die sich zu Spaziergängen mit ihren Hunden treffen um eigentlich und vor allem der Unterhaltung zu frönen, das funktioniert bei Whippets im Freilauf eher kaum.

Wenn Whippets sich langweilen und keine fremden oder neuen Eindrücke sammeln können, wenn sie auf die immer wieder gleichen Wegen oder Runden geführt werden, die sie schon in und auswendig kennen, dann ist das für ihr kluges Köpfchen zu wenig. Sobald der Hundehalter abgelenkt ist und sie nicht mental kontrolliert und beobachtet, entwickeln sie ihr eigenes Vergnügen.

Günstig ist dann solch ein privates Gelände, wo mal der und mal jener anderer Hund erscheint. So haben die Whippets wenigstens Kontakte zu Artgenossen. Und für den Hundebesitzer artet ein “schneller Auslauf” nicht in Stress aus.

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Whippets unter sich, Foto: Frank Held
Spaß und Rennspiele mit Gleichgesinnten beim Austoben auf einem privaten Auslaufgelände hat etwas.

Ist Persönlichkeit gleich Manipulation?

Als ich Novi (Superfly’s Promise of Change)  nach langer Zeit wiedersah, war sie eine völlig andere von der Erscheinung her. Sie hat jetzt endlich im Alter von vier Jahren die Ausformungen, die ich erwartet hatte, als sie ein Welpe war. Immer war ich enttäuscht, weil sie einfach nicht wirklich zunahm. Nun, sei es mit Sahara im Schlepptau oder einfach aufgrund des gesetzteren Alters, sieht Novi jetzt perfekt aus. Es hat lange gedauert. Doch das soll nicht das Thema sein.

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die süße Novi ist gesetzter geworden

Abgesehen vom äußeren Erscheinungsbild,ist ihre Persönlichkeit ebenfalls “gesetzter” geworden und nun erinnert sie ganz an ihren Vater “Nicky” und dessen Mutter “Ufo”, Großmutter Xy, zurück bis zur Nancy. Absolut anhänglich, klug, immer irgendwie “fix-niedlich” und dennoch so folgsam und spritzig und sofort auf den Punkt da, wenn man sie nur anschaut. Deshalb ist es auch unmöglich ein Foto im freien Stand zu machen. Hier habe ich sie zufällig erwischt, als sie abgelenkt war.

Jutta erzählte, dass sie an einem Seminar teilgenommen hätte und auch dort wurde ihr von der Mitarbeiterin bestätigt, dass Novi ein sehr selbstbewußter und trickreicher Whippet wäre, die souverän nach Rudelführerprinzip alle Register ihres hundlichen Verhaltens zu ziehen versteht. Andere würden das vielleicht “manipulieren” nennen. Aber wenn der Whippet dies nicht versucht, auf seine liebenswürdige Art, wäre er dann das, was wir haben wollen? Continue reading

Showing Whippets – Knowhow und Kritik

Eine Kritik zum Ausstellen des Whippets in Amerika (aber nicht nur dort) aus erster Hand von Phoebe J. Booth, den ich in der Übersetzung hier veröffentliche.  Die Fotos streue ich ein zum besseren Verständnis.

Showing the Whippet

Phoebe J.Booth, AKC Gazette, August 2013

Herausstellen möchte ich in dieser Kolumne, dass erfolgreiches Ausstellen eines Whippets im Showring das Herstellen von Vertrauen umfasst mit Hilfe einer sanften Haltung und Pflege des physischen Kontakts zu Ihrem Hund. Whippets hassen es ignoriert zu werden, blühen aber auf, wenn sie im Mittelpunkt stehen.

Die nächste Regel für das Whippethandling ist die Leine immer so locker wie möglich halten.

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Führung an lockerer Leine

Ich führe Welpen niemals an einer Feststellleine vor und erwachsene Whippets nur gelegentlich. Ich benutze Halsband und Leine als Führung und nicht als Korrekturwerkzeug. Ich habe keine Angst davor “einen Welpen, Welpen sein zu lassen”. Ihn zu eng festzustellen und zu schnell zu führen kann einen guten Welpen ruinieren. Oftmals je mehr der Welpe die Leine bekämpft, umso lockerer mache ich sie. Ich würde eher ein kleines Fehlverhalten tolerieren, als einen verdrossenen Hund zu schaffen.

Ich versuche es langsam zu machen und den Hund in einem schön leicht koordinierten Trab zu bewegen. Nie und nimmer verlieren Sie mit einem Whippet Ihre Beherrschung , egal wie sehr er Sie auch strapaziert. Bedenken Sie, dass er eine erlittene Mißhandlung nicht vergisst und nicht vergibt.

Die Wahrheit zeigt sich hinsichtlich des Posierens und Aufbauens beim Whippet. Die dritte Regel erfolgreichen Handlings lautet weniger ist mehr. Whippets nehmen es übel mißhandelt zu werden.

Sie sollten sanft die Beine in die gewünschte Position stellen und versuchen Körperkontakt zu Ihrem Hund zu halten, indem Sie kleine, subtile Bewegungen machen.

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aufmerksamer Whippet durch Körperkontakt und subtile Bewegungen kann so aussehen….

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…oder auch so

Im Gegensatz dazu werden Sie selten einen positiven Eindruck im Ring machen, wenn Sie kräftig auf die Oberlinie Ihres Hundes drücken und dabei den Richter anstarren, aber ich garantiere wenn Sie das so tun, werden Sie einen negativen Eindruck bei Ihrem Hund hinterlassen.

Jedoch können Sie den Hunderücken leicht streicheln und den Hals in die richtige Position biegen durch ein sanftes Nackenkraulen. Subtile Bewegungen lassen den Hund entspannt und natürlich erscheinen und betonen seine Attribute.

Noch einmal, Kontakte spielen eine Rolle den Hund bequem und interessiert zu halten.

Ich sehe oft Vorführer, die ihren Hund aufbauen, die Leine eng gezogen halten und erwarten, dass der Hund wie ein Mannequin in der Position stehen bleibt. Ich habe sogar Hunde gesehen die Augen schließen und wegdösen, niemals einen Muskel bewegen.

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kurz vor dem Wegdösen

Das zeigt kaum die “Augen:strahlend sehr aufmerksamer Ausdruck” -Qualität, die wir sehen wollen.

In Amerika übertreiben wir den Leckerli-Aspekt bei der Präsentation, erwarten dass der Hund auf den Zehenspitzen steht, die Ohren jede Sekunde aufgerichtet wie ein Terrier. Der Vorführer füttert den Hund dauernd, zieht den Hals hoch und vorwärts, kreiert eine abfallende Rückenlinie und eine Karikatur von echter Whippetkontur und -natur. Das ist falsch und ich wünschte es würde aufhören.

Irgendwo zwischen “gelangweilter Statue” und “übertriebenem Terrier” ist das Aussehen, das Sie anstreben sollten. Ein Hund trainiert um still zu stehen in einer entspannten und natürlichen Pose, seine fließenden Kurven prahlerisch zu zeigen ist eine schöne Sache. Ein Leckerchen oder ein Quietschspielzeug um die Aufmerksamkeit des Hundes zu erregen, damit er die richtige Ohrenhaltung zeigt, ist ebenfalls eine gute Sache.

Aber noch einmal: Weniger ist mehr!

Der Whippet ist eine natürliche Rasse, die in einer natürlichen Haltung präsentiert und in einem ruhigen, leichten Trab geführt werden soll. Zusammenfassend behandeln Sie Ihren Whippet mit einer ruhigen, sanften und doch zuversichtlichen Haltung. Bewegen Sie ihn nicht zu schnell.

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zu schnell, mehr gezogen als geführt und deshalb whippeuntypischer Trab

Arbeiten Sie wie ein Team. Und wennSie den physischen Kontakt aufrecht erhalten, den er liebt, wird er das zurückzahlen mit einer rekordverdächtigen Leistung.

Der Orignalartikel kann hier nachgelesen werden.