Category Archives: Tierschutz

Verantwortungsvoll züchten ohne Größenbeachtung?

Da lachen ja die Hühner, wenn ich das lese zum Whippetmeeting. Die Züchter selektieren auf Idealmaß? (unter anderem natürlich) Ach wirklich? Ich glaube, sie wissen gar nicht mehr wie das Idealmaß lautet.

Weil sie sehen ja keinen ‘Whippet mehr, der im Idealmaß ist. Da kommen dann solche Sätze wie: “Windspiele werden woanders gerichtet.” oder aber von Schaubewertern “ist mir etwas klein”.

Freunde, ihr habt das Maß verloren. Nur weil inzwischen fast alle weit über dem Idealmaß liegen, hat sich das Auge so daran gewöhnt, dass alles, was tatsächlich noch ideal groß ist automatisch als zu klein angesehen wird. Es ist eine Sache der Gewöhnung. Nur hat Gewöhnung ja nichts damit zu tun, ob ein Hund nun ideale Widerristhöhe hat oder nicht. Und weil eben die Messungen immer anders ausfallen, muss man  bzw. sollte man als Züchter sein eigenes Augenmaß abgespeichert haben, egal was der Richter mißt. Und genau das kann er heute nicht mehr lernen….und will es vielleicht auch gar nicht.

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Idealmaße bei Whippets sehen so aus

Denn es ist zuviel geredet worden, dass Größe unwichtig ist. Es ist zu viel gestritten worden, dass Größe nur ein, am besten zu vernachlässigender Punkt in der Bewertung eines Whippets ist. Und die Resultate an den Ausstellungen beweisen sie denn nicht, dass man mit seinem Whippet richtig liegt?

Nein, sie beweisen gar nichts. Die Beweise, dass Größe und Gewicht, das damit absolut verknüpft ist, eben doch einen negativen Einfluß auf den Whippet haben, sehen wir dann bei den Besitzern zu hause und nicht im Ring. Die Leichtbauweise eines aerodynamischen Sprinters ist ein Muss für Gesundheit und Fitness bis ins hohe Alter. Nicht die Schauerfolge. Und nur hierum geht es, den einen, die ausstellen und den anderen die Rennerfolge wollen, kann die Größe auch nur recht sein. 

Wenn wir früher von Übergröße sprachen, dann handelte es sich um einen halben Zentimeter, früher heißt vor ca 35 Jahren. Heute wird sogar die Bezeichnung vermieden, selbst wenn es sich um 55er cm Rüden handelt, die locker 19 kilo oder mehr auf die Waage bringen. Größe spielt keine Rolle. Wer so redet, weiß nicht mehr, was ein Whippet ist. Und kann auch keine züchten!

Es ist so einfach bei einem größeren und schwereren Hund ein “schickes Gebäude und ein noch schickeres Gangwerk” zu fabrizieren. Aber einen Whippet, mit all seinen Fähigkeiten und rassespezifischen Merkmalen im Maß zu züchten, der dann auch noch ein whippettypisches, wirtschaftliches Gangwerk mitbringt, das ist dann eher hohe Schule. Ja, was ist nun ein whippettypisches Gangwerk?  Was ist denn Idealmaß? Was ist denn überhaupt ein Whippet?

Testen Sie sich doch einfach mal. Bitte ohne Nachzudenken schnell mal die Idealmaße für Rüden und Hündinnen aufsagen! Na, wem gelingt’s?

Und mal ein Tipp: Ein Rüde mit Idealmaß geht einem Erwachsenen ungefähr bis zum Knie.

Cinderella ist lange geblieben

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Superfly’s Cinderella stay Awhile hat ihrem Namen alle Ehre gemacht. Herzlichen Dank an Familie Mannowitz für die liebevolle Betreuung. Cindy war eine Tochter von Ch.Superfly’s Pickaninny und Ch.Superfly’s No Doubt About und genauso wie die Eltern ein absolut bezauberndes Geschöpf.

Ein Wort in diesem Zusammenhang an all die Retter von Hunden, die Hundezucht verdammen. So meine Lieben sieht Tierschutz aus: Wenn gezüchtete Hunde ein ganzes langes Leben bei ihren Besitzern bleiben vom Welpenalter bis zum letzten Atemzug.

Whippetbesitzer in der Welpenschule

Sowohl Talmai als auch Bruder Tabeal gehen in die Welpenschule. In einer guten Welpenschule lernen zu allererst die Besitzer! Bine hat ein paar Aktionsfotos auf die Schnelle geschossen:

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Talmai ist aufmerksam

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am Bahnhof

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Fußgängerzone

Patrizia hat auch eine sehr schöne Erklärung über den Nutzen in ihrem Blog veröffentlicht. Empfehlenswert.

Es ist uncool Whippets in Berlin an der Leine laufen zu lassen!?

Gerade noch gestern berichtete mit Jutta, dass es offenbar “in” ist, Whippets – die ja nun auch in Berlin häufiger anzutreffen sind – einfach auf den Bürgersteigen frei herumlaufen zu lassen. Und heute früh lese ich, dass eine Whippethündin in den Rehbergen entlaufen und in der Afrikanischen Straße angefahren wurde. (siehe Entlaufene Hunde Berlin Brandenburg)

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Whippets gehören an die Leine im Stadtgebiet!

Also noch einmal: Whippets gehören im Stadtgebiet unbedingt an die Leine. Immer mehr Leute schaffen sich Whippets an und treffen sich dann in Parks, wo sie einfach mit anderen quatschen und tratschen, wie es doch Hundeleute anderer Rassen vormachen.

Da passiert auch nichts, aber mit Whippets ist das nun einmal anders. Es reicht, wenn sie einen “Kumpel” in Windhundfigur sehen und dann rennen sie dort einfach hin, egal, ob da eine Straße dazwischen ist, oder nicht. Whippets rennen und jagen sich untereinander, das ist schön auszusehen, aber bitte? In einem kleinen Stadtpark? Whippets in einer Gruppe können schnell durchknallen und wenn sich die Besitzer mental von ihrem Hund verabschiedet haben, dann werden die Jagdspiele schnell mal ernst, wenn sich ein fremder Hund ängstlich verhält, dann wird er gern von den Whippets gemobbt. Und auch umgekehrt aninmiert ein flitzender Whippet andere Hunde diesen zu jagen und aus dem Spiel wird schnell ernst.

Die vielen neuen Halter unterliegen offenbar einem Gruppenzwang und meinen nun, wenn der eine seinen Whippet unangeleint führt, dann kann der andere das auch. Whippets an der Leine sind uncool! Ach ja? NEIN, sind sie nicht! Leinenpflicht bei Whippets im Stadtgebiet ist  Bedingung; wer seinen Whippet wie einen anderen Hund begreft, wird schnell lernen, dass er eben kein normaler Hund ist!!!!

Denn jeder Whippet ist anders und es gibt inzwischen sicher auch ein paar “trottelige” Whippets, die nicht so aufmerksam und “gleich auf hundert” sind, wie es Whippets normalerwiese sind. Nur weil bei dem einen noch nichts passiert ist oder er einfach Glück gehabt hat, dass gerade kein Auto kam, als er mit Volldampf losgeprescht ist um einen anderen Whippet zu begrüßen, ist das noch kein Grund für sorgloses Spazierengehen ohne Leine. Es sind da auch Leute bei, die sich so cool vorkommen, dass sie nicht einmal mehr eine Leine bei sich tragen. Das sind dann die Oberschlauen.

Es nimmt keiner einen Rat an, weil sie sich alle für besonders klug halten und Hinweise von erfahrenen Whippetbesitzern, die vielleicht auch schon dahingehende Erlebnisse gemacht haben, die werden von oben herab mit einem vielsagenden Lächeln in den Wind geschlagen. Na passt mal auf, dass Euer WIND-hund euch nicht eines Tages in einer brenzligen Situation unter dem Auto landet. Seht mal zu, wohin Euch Eure Oberschlauheit führt. Es ist überhaupt nicht cool, sondern brandgefährlich!

Wer das als Whippetbesitzer schon mal durchgemacht hat und davon gibt es etliche, der weiss, dass man sich auf einen Whippet in dieser Hinsicht NICHT verlassen kann. Am Ende ist der Whippet der Geschädigte und eigentlich ist das tierschutzrelevant und alles andere als cool, einfach nur dämlich und verantwortungslos.

 

 

Der Whippet ist ein Anti-Wauzi!

Das “Mode-Beauty-Lifestyle”-Magazin Cosmopolitan beschloss den neuen Hunde-Trend vorzustellen: den Whippet als den neuen (Trend-)WAUZI, der angeblich den Mops abgelöst hat.

Liebe Cosmopolitan Leserinnen,

denken Sie nicht einmal im Traum daran. Blättern Sie Ihr Magazinchen durch und schwelgen Sie in der Sinnestäuschung, aber  kommen Sie nur nicht auf die Idee, sich einen Whippet als neuen WAUZI anzuschaffen.

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Das ist Whippet-lifestyle: Mit Kumpel um die Wette rennen. Foto: Willi Hillen

Der Anti-Wauzi

Für die Tasche ist er zu groß, für die Leine zu stark, beim Shoppen zu hinderlich, beim Flanieren zu sperrig, beim Gassigehen zu aufwendig und auf der Couch zu klettig. Sein Stoffwechsel (hier ist nicht fashion gemeint) ist zu schnell, seine Krallen wachsen rasant und seine Haufen macht er laufend. Seine Power ist auf Dauer, seine Schnelligkeit zu ultra und sein Jagdeifer zu mega, sein Chillen tankt Willen zum Explosionssprint und nichts wird mehr sein, wie es in Ihrem “Mode-Beauty-Lifestyle” einmal war, sollten Sie sich diesen Anti-Wauzi tatsächlich zulegen.

Fein ist nur sein Äußeres

Denn er ist ein krasser Hund und gar nicht so fein-dekadent degeneriert, sondern ganz bürgerlich-bodenständig naturbelassen, und gerät er richtig in Fahrt, haut er Sie ganz unkultiviert aus Ihren Folter-Highheels und Sie liegen mit schmerzendem Knöchel und abgebrochenen Fingernägeln vor Ihrem Straßencafé. Bad Foot &Finger Day!!

Der gesellige und clevere Whippet hatte nur einen Hundekumpel erblickt und ist blitzschnell durchgestartet, mal kurz von 0 auf 50. Whippet an der Leine, Handtäschchen und gleichzeitig simsen geht nicht so wirklich. Was hat der Whippet auch bei “Frankys Coffee” zu suchen? Merken Sie’s schon? Der Tipp als Fußwärmer im Bierzelt war eine Fehleinschätzung, er kann schnell zu einem Fußbrecher werden.

Der Whippet ist auf den ersten Blick vielleicht ästhetisch, wenn es nach ihm geht, suhlt er sich leidenschaftlich in Aas, frißt Gras und kotzt es wieder aus und Sie müssen ihm dann helfen die Grashalme samt Verdauung aus dem After zu ziehen, das als zusätzliche Aufgabe neben der Beseitigung  megahäufig abgesetzter Kothaufen auf dem Trottoir.

Kumpanei statt Frauchenhund

Mit gesellig ist nicht die Verklauselierung von “trinkt gern einen” gemeint, sondern tatsächlich kann der Whippet nicht allein sein. Während der alte Trend-Hund vor eigenem Schnarchen die Tür nicht ins Schloß fallen hörte, springt der Whippet schon auf, wenn Sie nur denken, dass Sie das Haus verlassen wollen! Nicht weggehen, scheint er zu bitten.….Alleinbleiben müssen kann zu einem großen Problem für den Whippet und Sie selbst werden.

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Das ist Whippet-Lifestyle: Gesellig zu zweit, echte Kumpanei wichtiger als Einzelfrauchen

Und wenn Sie zurückkehren springt er wieder, diesmal vor lauter Freude, wie ein Pingpongball bis zu Ihrer Nase oder auf den teuren Busen und Ihr Styling nebst extremly expensive Outfit ist hin: Fäden gezogen, zerkratzt, also superstylishe Klamotten und Whippet geht irgendwie auch nicht wirklich. Tatsächlich, es stimmt, der Whippet ist sehr fit. Er ist sogar extrem fit und ist genau das, wofür Sie einiges an Zeit täglich aktiv aufwenden müssen.

Naturnähe statt Shoppingmeile

Wauzis sind kuschelig, gemütlich, wenig beweglich. Whippets sind dünn, agil und blitzschnell und sprinten leidenschaftlich gern und viel. Sozusagen ist er der ANTI-Wauzi. Denn mit Whippet müssen Sie hinaus in die abgelegene Natur.. mindestens vier- bis fünfmal in der Woche ausgiebig und auf den Hund konzentriert mit ihm spielen, laufen, ballwerfen, wandern, rennen und ihn beschäftigen. Wenn nicht, sucht er sich seine eigene Beschäftigung.

Wenn der Whippet etwas sieht, das sich bewegt, ist er so schnell weg, wie ein McLaren aus der Boxengasse. Denn dies ist nicht nur so eine Art Windhund, sondern ein tatsächlicher und da könnte man als Magazinleserin schon vom Namen auf seine Geschwindigkeit schließen. Erklärung:Windhund=Hetzhund, der auf Sicht jagt.

Dieser Whippet macht auch den kill, tötet Ihre Pumps und zerkaut das echte Leder, dabei wählt er gut und probiert jeweils einen Ihrer 35 Paare, weil er clever genug ist, den Schuhschrank zu öffnen und an Ihre Gesundheit denkt. Ohne regelmässigen Auslauf und sachgemässe Führung, wo jetzt nicht die Begleitung zum Shoppen oder Friseur gemeint ist, lässt er sich viele Dinge einfallen. Ganz sicher wird er schnell “verhaltensauffällig”, erledigt seine Geschäfte in der Wohnung, rampuniert Ihre Einrichtung, nagt Teppiche und Möbel an und jault das Haus zusammen in Ihrer Abwesenheit.

wauzisWhippets bevorzugen rasante Jagdspiele und mögen keine langweiligen Stadtbummel

neurotische Whippets statt bequeme Begleiter

Der Whippet wird neurotisch, wenn er nicht das bekommt, was für ihn lebenswichtig ist. Und dann wird er unerträglich für Sie: widersetzlich, flüchtig, hektisch, krank.

Da Ihnen doch Ihr Wohlergehen im Sinne modernen  Lifestyles wichtig ist, sollten Sie Ihre Finger neu maniküren lassen, aber sie nicht nach dieser Hunderasse ausstrecken.

Wenn ein Whippet in Not gerät…

Es heißt, dass Menschen, die ihren Whippet abgeben wollen, von der “Windhundszene” zerissen werden. Stimmt das wirklich? Sind es nicht nur die Fälle, in denen ein Besitzer krumme Wege geht und versucht wahre Absichten und Gründe zu vertuschen? Gewiß wird es Menschen geben, die Gründe nur vorgeben, genauso gibt es vorschnelle Verurteilungen und massive Beschimpfungen.

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Im Idealfall bleibt ein Welpe in der Familie, die ihn zu sich genommen hat

Ich bin einer Dame, die ihre Aufgabe in der Nothilfe leistet, dankbar für den Gedankenaustausch und ihre Sichtweise. Jeder kann immer nur von seiner Betrachtung und seinem Standpunkt die Dinge wahrnehmen. Deshalb ist Kritik wichtig und richtig, um möglichst die beiden Seiten des Ganzen zu verstehen.

Wenn ein Hund nicht mehr in das Leben passt, aus welchen Gründen auch immer, dann muss er einfach einen anderen Platz bekommen. Wenn es wirklich um das Wohl des Whippets geht, dann wird eine neue Familie gesucht und das allein ist wichtig. Egal wer es tut und auf welchem Wege sie gesucht wird.

Der Züchter

Der Züchter sollte, sofern vorhanden, der erste Ansprechpartner sein. Vielleicht kann er helfen oder wenigstens behilflich sein, einen neuen Platz zu finden. Fragen kostet nichts. Auch wenn es einer dieser “Züchter” ist, der kein Interesse an seinen Welpen hat, nachdem sie verkauft sind. Auf diese Weise ist der Besitzer immer in einer richtigen Position. Wenn der Züchter nicht reagiert, hat der Hundehalter in jedem Fall von seiner Seite alles getan. Continue reading

Stell dir vor, du hast einen Whippet gezüchtet

Wenn ich über heimlich abgegebene Whippets geschrieben habe, dann bezog es sich nicht nur auf die beiden letzten aktuellen Ereignisse. Es geht nicht um die Person, es geht um das Verhalten an sich.

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Geh mal in den Schuhen des Züchters

Stell dir vor, du hast einen Hund gezüchtet und aufgezogen und es hängt tatsächlich dein Herzblut dran. Soll es ja geben! Dann bist du glücklich, dass sich passende Menschen finden und aus Sorge für deine Welpen bietest du dem Besitzer an, dass er sich in jeder Not an dich wenden kann, vor allem wenn der Hund einmal unter besonderen Umständen weg muss. Du wirst behilflich sein, nur dass der Hund nicht wegen Eilvermittlung in falsche Hände oder gar ins Tierheim kommt. Du willst sicher wissen, was mit dem Hund auch nach der Abgabe passiert. Ist es nicht das, was Interessenten so besonders schätzen und warum sie ausgerechnet bei dir einen Welpen wollen?

Dann kann in der Zwischenzeit viel passieren und eine Situation tritt ein, wo der Hund weg muss. Keine Wertung warum, wieso. Ganz sicher kann sich der Besitzer erinnern, wahrscheinlich hat er sogar einen Vertrag, in dem die Weitergabe geregelt ist.

Den Züchter NICHT zu informieren, kann dann doch nur folgende Gründe haben:

– Besitzer und Züchter sind sich nicht (mehr) grün, mit dem/der spreche ich nicht (mehr)

– Besitzer will nicht, dass Züchter erfährt, dass der Hund weg muss

– Besitzer will sich vom Züchter nichts “anhören” müssen, bin ihm keine Rechenschaft schuldig

– Besitzer will auf keinen Fall, dass der Hund zum Züchter zurückgeht, zu gut geworden/zu schade für den Züchter

Wenn du nun als Züchter über fünf Ecken erfährst, dass dein Hund an jemanden weitergegeben wurde, den du nicht kennst und du im Dunklen stehen gelassen wurdest, dann bist du sicherlich zuerst in Sorge und dann enttäuscht, dass all deine Mühe für deine Hunde die richtigen Besitzer zu finden weder gewürdigt noch deinem Wort vertraut wurde. Du fühlst dich einfach betrogen. Und der Besitzer hat dich enttäuscht, womit du dir selbst die Frage stellst habe ich mich so  täuschen lassen? Dann zweifelst du an deiner Menschenkenntnis und da du ja an das Gute im Menschen glaubst, kannst du einfach nicht glauben, dass in einer Abgabesituation persönliche Interessen wichtiger sind, als das Wohl des Hundes.

Du willst einfach nur wissen, wo dein Hund abgeblieben ist. Ist es so schwer sich in diese Situation hinein zu fühlen?  Oder hat der Züchter einfach kein moralisches Recht mehr, weil der Hund doch nur eine Sache ist? Solche Gedanken unter Hundefreunden? wo sie doch alle ihre Hunde über alles lieben? Oder lieben sie ihre Befindlichkeit doch mehr?

Es mag Überwindung kosten, doch warum eigentlich?  Selbst wenn es nur eine Einstellungssache ist, dass man den Hund einfach nicht mehr “gebrauchen” kann, dann ist man manns- oder fraugenug den Hund abzugeben, aber für ein Gespräch mit dem Züchter reicht der Mut dann nicht? Also ist es einfach Respektlosigkeit und Undankbarkeit? Der Dank für einen tollen Hund? Wieso Dank? Hab ihn doch bezahlt!

Sind wir hier an dem Punkt, wo sich schnell das Blatt wendet? Aufeinmal wird der Hund zur Sache!

Man stelle sich vor, ich kenne etliche Besitzer, die noch immer dankbar sind, die sich gar nicht oft genug bedanken können. Und dafür bin ich dankbar. Der Wert eines Hundes ist mehr als sein Preis.

Wie bekommt man das Verhältnis zwischen Besitzer und Züchter wieder ins reine? Wie wär’s mit: ENTSCHULDIGUNG.

 

heimliches Weitergeben

Wie kommen Whippetbesitzer oder -züchter dazu, entgegen der Absprache einfach Hunde heimlich an andere Plätze weiterzugeben? Aktuelle “Fälle” lassen wieder Wut hoch kommen über ein derart miserables Verhalten von sogenannten Whippetfreunden. Keine Idee, warum sich ein Besitzer nicht an seinen Züchter wendet, wenn er seinen Hund abgeben will oder muss. Ganz schlimm, wenn diese selbst auch noch Züchter sind oder aber Hunde unter falschem Namen an Windhundvermittlungsorganisationen abgeben.

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“Fritzi”, Foto: Initiative Windhundhilfe e.V.,

Wie kommt sowas zustande? Haben die Besitzer nicht den Mut den Züchter anzusprechen? Schämen sie sich, dass sie ihren Hund abgeben wollen? Was ist der Grund, dass sie Hunde heimlich abgeben? Ich finde dafür keine Erklärung, außer das eigene schlechte Gewissen. Bei einem echten Notfall gibt es gar keinen Grund, denn jeder wird dafür Verständnis haben. Will man nur Platz für neue/eigene Hunde schaffen, dann hat man ein moralisches Problem….und dann will man das lieber verbergen und natürlich dem Züchter nichts mitteilen. So oder so ist es einfach ein mieses Verhalten, wenn man nicht den Mut hat Absprachen einzuhalten.

Möglicherweise hat sich auch das einst so gute Verhältnis zum Züchter abgekühlt und deshalb meint man, man sei nun “unabhängig” und könne über seinen Hund verfügen wie man will. Selbst wenn es rechtlich sogar korrekt ist, ist es ein unehrliches Verhalten und ein Vertrauensbruch. Also Daumen runter!

 

Nachtrag:   Nehmen Sie meinen Bericht als Gedanken, in der Hoffnung, dass auch nur einer darüber nachdenkt, versuchen Sie aber immer im Interesse des Hundes eine Lösung zu finden, denn es ist immer noch besser einen Hund an eine anonyme Whippetklappe zu geben, als ihn womöglich irgendwo anzubinden. Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind, es gibt keine anderen.

 

 

Herzliches Dankeschön aus Brasilien

Ausdrücklich soll ich allen Spendern ein herzliches Dankeschön übermitteln von Roberta und Daniela!

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Wir freuen uns, dass wir ein wenig helfen konnten!

Das Aufwärmen und Herunterfahren von Whippets

Eine enorme Zunahme von Überlastungsschäden und Verletzungshäufigkeit bei Sporthunden stellt Physiotherapeutin Christiane Gräffs in ihrer langjährigen Praxisarbeit fest. Als wirkliche Vorbeugung empfiehlt sie gezielte Aufwärm- und cool down Phasen bei allen sportlich geführten Hunden.

In ihren Publikationen wie u.a. das gezielte Aufwärmtraining werden eine Fülle von Informationen über das Wie und Warum ausführlich dargestellt. Die Erfahrungen hat die Autorin mit Sporthunden aus den Bereichen Agility-, Tunierhunde- und Vielseitigkeitssport gesammelt.

Was unterscheidet die o.g. Sportarten von den Sprintern, den Windhunden und hier Whippets?

Reicht es aus, dass Whippets allein durch genug Hochschaukeln des Erregungszustands auf “Betriebstemperatur” kommen? Ich kann mich auch schnell in Rage reden und mich temperamentsbedingt echauffieren, aber bin ich deshalb für eine sportliche Höchstleitung fit? Wohl eher nein. Das gleiche trifft auf Whippets zu.

Auch wenn sie sich vor dem Start total erregen und zu verausgaben scheinen, wird nur das Herz- Kreislaufsystem durch die Steigerung der Atem- und Herzfrequenz erhöht, sozusagen auf Touren gebracht. Damit wird aber die Betriebstemperatur nicht erhöht. Was wir sehen ist das äußere Hecheln und die Angespanntheit, große Aufregung. Erst durch ca. 10 minütiges Bewegen steigt die Körperkerntemperatur durch die Arbeit großer Muskelgruppen und die damit verbundene Wärmeproduktion um ca. 1,0– 1,5°C und das erst erreicht die optimale Betriebstemperatur.

Als Aufwärmarbeit beim Hund ist ein leichter Ausdauerlauf mit sich abwechselnden kurzen Sprinteinlagen zum erreichen der „Betriebstemperatur“ zu empfehlen. Etwas verwundert äußerte sich Dr. Keller über die häufig praktizierte Methode einer gewissen „Massage“, die kurz vor dem Start die Aufwärmarbeit ersetzen soll. Diese Methode ist völlig unzureichend. Allein die Bewegung wie oben empfohlen, kann den Hund optimal auf das Rennen vorbereiten.

schreibt Karl-Heinz Raboldt. Bahntierarzt Dieter Michael lehnt sich an Aufwärmübungen für Schulklassen an, da es keine Studienerkenntnisse bei Rennhunden gibt (die zuletzt erwähnte kam zu keinem wirklichen Ergebnis) und empfiehlt ebenfalls “bis zu 30 Minuten” sagt aber gleich, dass das wohl eine Utopie sei, denn

“wie viele Hundebesitzer halten das rein körperlich durch, selbst wenn, die Hunde stehen dann vor dem Start und kühlen je nach Aussentemperatur wieder ab, gerade die kurzhaarigen Rassen.”

Kleiner Tipp zum Aufwärmen

Den Whippet an einer zwei Meter Leine im Kreis führen und selbst nur um die eigene Achse drehen. Ist der Whippet im Trab, so führen, dass die Leine gespannt bleibt ähnlich wie beim Longieren. So muss man selbst weniger tun und der Hund wird trotzdem warm gelaufen. Außerdem hat es den Nebeneffekt, dass der Überregungszustand durch das gleichmäßige im Kreis Traben heruntergefahren wird.

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nach dem Laufen auslaufen
 

Das cool down ist genauso wichtig, dasselbe nun umgekehrt. Nach dem Lauf muss sich die Atem- und Pulsfrenquenz wieder normalisieren, die Körpertemperatur gesenkt werden und durch leichte Bewegung die beanspruchten Muskulatur wieder zur Ruhe kommen. Das “Herunterfahren” und die positiven Wirkungen im Hundekörper sind in Sportphysiotherapie aktuell- Cool down nach sportlicher Belastung von Christiane Gräffs ausführlich beschrieben.

Abschließend möchte ich Dieter Michael zitieren:

“Weil das Aufwärmen und das Abtrainieren so wichtig für die Gesundheit des Athleten ist, sei es nun Mensch oder Hund, hat das Vorrang vor allem anderen, und selbst wenn wir pro Rennsaison nur einem einzigen Hund damit helfen nicht zu erkranken, ist das in meinen Augen tausend mal mehr wert als die berechtigten Glücksgefühle der Hundebesitzer bei der Siegerehrung.”

Gut gesagt und den vollständigen Vortrag “Windhundsport in Deutschland aus tierärztlicher Sicht” möchte ich auch gern empfehlen.