Showsieger – wie geht das?

Wer neu dabei ist und so gern im Ring mitspielen möchte, hat es nicht leicht. Anfangen ist immer schwer. Natürlich sind besonders jene Aussteller, die seit Jahren oder Jahrzehnten immer wieder viel und regelmässig ausstellen, meistens selbst Züchter (und später Richter) und es sind die Gesichter, die sich eingeprägt haben. Viel und häufig ausstellen führt immer einen Schritt näher an den Sieg. Dazu gehört ein geschicktes Management. Für die größeren Veranstaltungen und Highlights in der Whippetszene ist das geradezu Voraussetzung.

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Superfly’s Rose Ebony hatte alle Anlagen, leider wurde sie nur als Jüngste und dann nicht mehr ausgestellt

Durchhaltevermögen und wirklicher Wille sind erforderlich, wenn man erfolgreich ausstellen will. Bewertungen der Richter sind dabei niemals als Rückschlag zu werten. Der Neuling kann nicht verstehen, warum sein Hund einmal so und dann wieder ganz anders bewertet werden wird und wenn er dann auch noch einen Fehler findet, gibt er ganz rasch auf.

Wie wird mein Hund bekannt?

Gut, der Hund muss schon ein mehr oder weniger typisches Exemplar der Rasse sein. Total verschrobene Whippets, deren Beine in vier verschiedene Richtungen gehen, werden es nun einfach nicht schaffen, egal mit welchem handler, aber wenn wir ehrlich sind, gibt es diese auch nicht so häufig.

Eine kleine Liste, wie ein Hund und der Aussteller bekannter werden.

  • Erster Schritt zum Erfolg im Ausstellungsring ist also die möglichst häufige und regelmässige Anwesenheit im Ring.
  • Beobachten und Zuschauen, wie andere es machen und davon lernen, was Erfolg bringt.
  • Gezieltes und wiederholtes Ausstellen bei den Richtern, die den Hund gut beschrieben haben.
  • Wiedererkennungswert beim Ausstellen festlegen und beibehalten, z.B. eine bestimmte Kleidung, Farbe, auffälliges Detail.
  • Freundliches und souveränes Verhalten im Ausstellungsring insbesondere Anweisungen des Richters stets beachten ohne sich anzubiedern.
  • Nicht entmutigen lassen, durchhalten und mit jeder Ausstellung selbst sicherer und besser werden, den Siegeswillen vorerst hinten an stellen. Mit dem Bekanntheitsgrad kommt auch der Sieg.
  • Den Hype um seinen Hund fördern durch “Erfolgsmeldungen”, ganz wichtig sind “Siegerfotos”, die den handler und den Richter zeigen und durch die Netzwerke jagen und “liken” lassen.

Die Richter haben ihre Vorlieben und ihre Abneigungen. Wer legt Wert worauf? Wem ist Gangwerk wichtig, wem Größe, wem Sportlichkeit? Wer mag welche Farbe, welchenTyp, welche Präsentation? Das kann nur durch eigene Erfahrungen herausgefunden werden. Sympathie zum Aussteller spielt ganz sicher auch eine Rolle, die sich aber nur individuell herauskristallisiert.

Und was sagt uns das nun? Showsieger werden nicht geboren, sondern gemacht!

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8 thoughts on “Showsieger – wie geht das?

  1. Barbara Thiel 9. May 2013 at 12:56 Reply

    Marianne, eins hast Du aber noch vergessen: Geduld haben und den Hund auch mal nicht zeigen. Heutzutage werden zu viele Hunde zu jung zu häufig durch den Ring gezerrt – und werden so den Richtern auch in allen ihren gruseligen Entwicklungsstadien präsentiert. Hat sich der Hund dann tatsächlich nach nach drei oder auch erst vier Jahren so weit entwickelt, dass er wirklich vorne stehen könnte, ist er schon im Richterblick derart verbraucht, dass seine Qualitäten gar nicht mehr wahrgenommen werden. Abgesehen davon haben dann auch viele Hunden keinen Bock mehr auf Ausstellen. Es spricht nichts dagegen, einen vielversprechenden Youngster auch mal in der Jüngsten- oder Jugendklasse zu zeigen. Aber man sollte sinnvollerweise zuhause bleiben, wenn er gerade aussieht wie ein Brot auf Beinen 🙂
    Bei den Gebrauchshundrassen war es früher immer so, dass gerade Rüden erst ausgestellt wurden, wenn sie in der Gebrauchshundklasse starten konnten (also eine Schutzhundprüfung abgelegt hatte). Und das führte auch nicht zu unerfolgreicheren Ausstellungskarrieren…
    Viele Grüße,
    Barbara

  2. mb 9. May 2013 at 15:46 Reply

    Allerbesten Dank;Babs. Wie konnte ich auch die UNGEDULD vergessen. Und ja, durch die viel zu UNFERTIGEN Sieger, verändert sich auch das Bild vom Whippet und wir sind wieder im Kreislauf.

  3. Brückner Tina 9. May 2013 at 18:47 Reply

    Hallo zusammen, dem Artikel kann ich so als “Neue” nicht unbedingt zustimmen. Ich stelle zwei meiner Hündinnen seit ca.1,5 Jahren aus. Ich mache ausser die Punkte 1(allerdings nur regelmäßig),2 und 5 gar nichts…weder auffällige Kleidung, noch alles durch das Netz ziehen,noch lassen wir uns durch Aussagen: “da brauchst gar nicht hin…ist nicht sein Typ” abhalten….und trotzdem haben wir mit unseren 2 Damen für mein Dafürhalten doch sehr viel Erfolg…aber vielleicht hatten wir bisher bloß viel Glück mit unseren Hunden…oder eben doch Richter mit guten Augen

  4. Birgit 10. May 2013 at 07:24 Reply

    Die Anleitung zum erfolgreichen Ausstellen liest sich gut. Endlich weiß man als Otto-Normal-Aussteller, was man beachten muss, um seinen nachher preisgekrönten Hund (Rüden)erfolgreich im Netz vermarkten zu können.
    Nur ein Punkt fehlt mir in der Anleitung. Wie erhält mein Hund trotzdem eine Topplatzierung, wenn ich mit sehr bekannten Züchtern im Ring stehe, die allen Richtern bekannt sind? Meine langjährige Erfahrung und die Verfolgung der Showergebnisse haben mich gelehrt, dass Otto-Normal-Aussteller dann nur noch zu Statisten werden.

  5. GreyDeer 10. May 2013 at 08:47 Reply

    Meine Meinung ist das dem Ausstellen eines “Otto Normal Ausstellers” und das dem Gewinnen wollen viel zu viel Bedeutung beigemessen wird. Ich war/bin kein Züchter, ich stelle gern aus….aber warum. Damit mir eine fremde Person (Richter) schriftlich bestätigt das ich einen tollen oder weniger tollen Hund an meiner Seite habe? Hm …..es ist eine so kurze Zeit die ich mit dem Hund im Ring verbringe, absolut nix von einer Top-, guten, oder weniger guten Bewertung habe. Wenn ich den Ausstellungsplatz verlasse habe ich mit Bekannten oder anderen netten Leuten gesprochen, die Hunde habe fremdes, neues Output in ihrem Gehirn und ich kehre zurück in meine Alltagswelt. Dort erschließt sich das wahre Wesen meiner Hunde, die Ausstellungsmappe flattert ins Regal, was bleibt sind die Erinnerungen, die Worte Gespräche. Nein…..ich bin nicht frustriert ich habe alles schon erlebt im Showring……vom g bis BIS. ….bei meinen Hunden. 😉

  6. Ilona Dehn-deWinter 10. May 2013 at 10:44 Reply

    Hallo,
    alle die schon vor mir kommentiert haben kann ich verstehen und sie haben ihre persöhnliche Meinung zum Ausstellungswesen geäussert.
    Trotzdem möchte ich hinzufügen, dass es Zuchtbestimmungen gibt, und wenn man nicht die entsprechenden Ergebnisse zur Ankörung hat (alle sollten wissen was ich meine ), dann kann man auch nicht decken, oder belegen lassen. Zur Zucht ist das Ausstellen ein Muss.

    Und @ Birgit möchte ich sagen, also früher war ich der gleichen Meinung und dachte neben einem Züchter kann man nicht bestehen. Bis ich dann einen Hund hatte der im wahrste Sinne kam und siegte ! Ich pers. konnte die Vorzüge dieses Hundes nicht so sehr erkennen, aber er Gewann unter englischen, Deutschen und anderen ausl. Richtern. Wie gesagt er war ein SIEGER, egal wo er auftauchte und wer daneben stand. Er hat in verschiedenen Zwingern gedeckt und war ein sehr guter Vererber. Seine Kinder konnte ich immer wieder erkennen.
    Also wie überall ALLES IST MÖGLICH.
    Viel Glück allen die es wagen
    Ilona mit Maceo

  7. Monique 10. May 2013 at 10:56 Reply

    Amen. Und Rosy ist sehr schön – wirklich schade dass sie nicht werd ausgestellt…..

  8. Alexandra Bieri 13. May 2013 at 11:42 Reply

    An Ausstellungen und Coursing ist alles Möglich, da es eine menschliche Beurteilung ist und jeweils im Auge des Betrachters liegt. Und die ist immer subjektiv.
    Ob Standard hin oder her bei den Ausstellungen.
    Du kannst ein uni farbener Whippet haben,der die längere Lende dadurch gut “verstecken” kann und eine eigentlich korrekte Hündin durch die Farbgebung (aufgerissener Mantel) lang erscheinen lässt und deswegen nach hinten rutscht.
    Wie Ilona sagt: Alles ist Möglich!
    @ Marianne, ich bewundere Deine Schreibweise, bin froh dass du deinen Blog aufrecht erhälst. Zudem ist leider dass tolle Wissen von P. Georges nun vom Netzt verschwunden…
    Mach weiter so!

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